16.08.2004 | Radelnde und rudernde Römer...



Samstag:

Brief eines Legionärs an einen guten Freund

Nachfolgend schreibe ich Dir meine ersten Erlebnisse. Im sechsten Licht traf ich zusammen mit 30 weiteren Legionären im Lager ein. Eingeteilt wurden wir durch die acht Veteranen und die beiden Konsuln persönlich in vier Legionen. Unsere erste Aufgabe bestand darin, dass wir unsere Legionszelte aufbauten, um auf diese Weise ein gut geschütztes Lager einzurichten.

Zur gleichen Zeit traf ein Bote im Lager ein. Sofort kamen wir dem Auftrag nach und kommandierten acht Legionäre nach Rom (Bad Kreuznach) ab. Diese hatten die Aufgabe bei der Hochzeit des Imperators Spalier zu stehen und so für Sicherheit zu sorgen.

Einer zweiten Truppe wurde die Aufgabe zuteil, eine einfache Legionärsmahlzeit, bestehend aus Fladenbrot und herzhafter Wurst, zuzubereiten. Nachdem wir uns mit dieser Mahlzeit gestärkt hatten, verzierte jede Legion ihre Gewänder mit ihren selbst gestalteten Wappen. Schon wenig später traf ein weiterer Bote bei uns ein und überbrachte uns die Aufgabe, dass Umland zu erkunden und zu römischem Besitz zu erklären.

Sofort wanderten die vier Legionen aus, erkundeten mit wachsamen Augen die Gegend und lösten zahlreiche Aufgaben zum Ruhme des Imperiums. Hungrig kehrten wir ins Lager zurück, wo wir als Belohnung für die die erfolgreiche Mission Pasta mit edlen Tomaten und orientalischen Kräutern speisten. Nach Einbruch der Dunkelheit saßen wir bei Wein und Musik zusammen. Im 18. Licht hüllten wir uns in unsere Pelze, um für die Aufgaben des nächsten Tagen gewappnet zu sein.

Sonntag

Am zweiten Tag unseres Lagers brachen wir auf, nach einer kräftigen Mahlzeit aus Brot und Müsli zum Bahnhof nach Bretzenheim um mit dem Zuge zu ziehen in die seit Römerzeit begehrte Kurstadt Bad Kreuznach.

Doch Jupiter hatte keine Gnade mit uns und so sahen wir unseren Zug nur noch von hinten und mussten mit einem neuartigen Vehikel, benannt als Bus, die Reise antreten.
Unser Ziel war das Bootshaus, um zu starten zu einem großen Suchspiel. Es galt auf dem Weg von Kreuznach über die Pfingstwiese zurück nach Bretzenheim stets die Augen offen zuhalten und verschiedene Symbole und Gebäude zu entdecken. Nach langem Fußmarsch durch die Hitze machten wir Rast am Feld des Jammers um uns zu stäken und danach den letzten Teil der Strecke zu bestreiten und erfolgreich ins Lager zurückzukehren.

Zur Abkühlung der überhitzen Köpfe machten wir uns auf den Weg in die Thermen des Nachbarortes und verbrauchten unsere letzte Kraft beim Tunken der großen Aufpasser.
Zurück im Lager freuten wir uns, nachdem wir unser gejagtes Wild gegart und verspeist hatten, auf unsere Betten.

Doch nach einem Überfall auf unsere Nachtlager mussten wir die Zelte mit letzter Kraft wieder aufbauen um dann endlich nach harter und getaner Arbeit in unsere Schlummerbeutel zu versinken.

Montag

Am Montag brachen wir um 10 Uhr in Richtung Bad Kreuznach mit unseren Fahrrädern auf. Der Weg wurde ohne Verletzte zurückgelegt. Endlich am Bootshaus angekommen, wurden uns die Boote zugeteilt und wir gingen aufs Wasser. Einige von uns konnten noch nicht rudern, also lernten sie es. Nach einer Stunde auf dem Wasser legten die ersten wieder an, denn es war erst einmal Zeit um uns zu stärken. Nachdem wir gegessen hatten, machten wir uns wieder auf nach Bretzenheim.

Als wir nach einem aufregenden Vormittag in unser Lager zurückehrten, wurden wir mit einem Schwimmbadbesuch erfrischt. So gegen halb sieben kehrten wir auf den Zeltplatz zurück und aßen Gyros. Mit einer lustigen Runde um das Lagerfeuer beendeten wir den Tag.

Dienstag

Am Dienstag morgen wurden wir um 7:30 durch die Betreuer geweckt, pünktlich um 8 Uhr gab es Frühstück
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Ab 10 Uhr fuhren wir mit dem Fahrrad die Bretzenheimer Weinberge mit unbekannten Ziel hinauf. Nach mehreren Bergen ereichten wir unser Ziel: die Dalburg in Dalberg. Auf der Burg gab es nach einiger Verzögerung das Mittagessen. Nachdem wir gestärkt waren, machten wir unterschiedliche Geschicklichkeits-, Gedächtnis- und Wasserspiele in unseren Teams. Gegen Nachmittag fing es an zu regnen und der anschließenden Wasserschlacht stand nun nichts mehr im Wege. Nach dem Aufräumen der Burg fuhren wir wieder gemeinsam zurück zum Zeltplatz. Nach einem Platten und einem kleinen Fahrradsturz kamen wir alle wieder am Zeltplatz an. Am Abend gab es leckeren Kaiserschmarrn mit Apfelmus und Kirschen. Geschafft vom Tag fielen wir am Abend in die Betten.

Mittwoch

Letzter Tag im Lager

Heute mussten wir im zweiten Licht aufstehen, um uns auf Gesandte der verschiedenen Völker vorzubereiten. Dieser Aufgabe konnten wir diesmal jedoch nicht nachkommen, da bereits im dritten Licht heftige Regenstürme einsetzten. Sofort zogen wir uns in unsere Zelte zurück, um uns und unsere Wertsachen zu schützen.

Als die Situation im fünften Licht sich zu bessern schien, setzten wir uns noch einmal zusammen und schon nach kurzer Zeit traf ein Bote des Senates ein und überbrachte uns eine letzte Aufgabe, bevor wir nach Rom zurückehren sollten. Jede Legion fand sich noch einmal zusammen, um einen abschließenden Bericht zu verfassen und einige edle Mosaike zu basteln.

Am Abend gab es noch ein Fest zu Ehren der Legionen mit anschließender Preisverleihung der erfolgreichsten Legion.