30.08.2013 | Dunkelheit hält CRVler nicht vom Rudern ab



Normalerweise legen die Wassersportler des Creuznacher Rudervereins am heimischen Steg auf dem Niederhäuser Stausee mit ihren Booten an, sobald die Dunkelheit hereinbricht - doch dieses Mal starteten die Ruderinnen und Ruderer erst nachdem die Sonne hinter dem Lemberg verschwunden war.

Zum ersten Nachtrudern lud der CRV die Vereinsmitglieder am vergangenen Samstag ein. Die Idee dazu entstand auf der Heimfahrt von einer ganz besonderen Regatta in den Niederlanden im vergangenen Mai. 24 Stunden Rudern durch holländische Kanäle - also auch bei Nacht! Gerade dies war ein Highlight, das man nun auch den Daheimgebliebenen bieten wollte und an das man sich auch selbst gerne noch einmal erinnern wollte. So ergab sich für rund 20 Ruderinnen und Ruderer des Traditionsvereins die Möglichkeit „ihren“ Stausee, den sie normalerweise wie ihre Westentasche kennen, einmal von einer ganz anderen Seite zu erfahren: Was hört man und was sieht man noch wenn die Sonne untergegangen ist?

Bei Nacht mussten die Wassersportler aber nicht nur mit geringerer Sichtweite klar kommen, sondern auch gegen die eigene Müdigkeit ankämpfen. Weiterhin werden die Sinne hierbei ganz anders angesprochen als normalerweise beim Rudern: Man muss versuchen, das Gleichgewicht im Boot zu halten ohne dass man die Lage des Boots im Wasser mit den Augen genau prüfen kann. Dadurch ist es umso wichtiger technisch sauber zu rudern, denn das Gleichgewicht im Boot wird auch durch die Lage der Ruder im Wasser bestimmt.

Ziel für diese Nacht war es in der Kernzeit von 22 bis 3 Uhr immer mindestens ein Boot auf dem Wasser zu bewegen. Dazu wurden im Vorfeld die Boote „Hermannshöhle“ und „Vadder“ mit einer Petroleumlampe als Positionslicht ausgestattet um sich gegenseitig auf dem Wasser erkennen zu können. Bis auf eine kurze Regenpause von knapp einer halben Stunde konnte dieses Ziel auch ohne Probleme erreicht werden. Insgesamt 66 Kilometer legten die Sportler am Ende zurück, was bei einem Gewässer ohne große Fließgeschwindigkeiten eine beachtliche Leistung darstellt. Desweiteren kam es an diesem Abend ja nicht auf Geschwindigkeit an, sondern auf Geselligkeit und ganz besondere Erinnerungen: Das mit Fackeln beleuchtete Gelände vom Wasser aus zu beobachten und außer ein paar zirpender Grillen und dem Plätschern des Wassers an den Ruderblättern nichts zu hören und damit ein wenig Abstand von der Alltagshektik zu bekommen, gefiel der Truppe und alle waren sich einig auch im nächsten Jahr wieder bei Nacht abzulegen.